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3. TAGUNG ZUR FALTDIDAKTIK IN DER FRÖBEL-FALTSTRASSE
am 20.-22. April 2018 in der Jenaplanschule, Weimar

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TAGUNGSORT: Jenaplanschule (Gropiusstraße 1, 99423 Weimar)

Jenaplanschule Weimar

Seit 2006 findet jedes Jahr im Herbst die Internationale Tagung zur Faltdidaktik in Freiburg im Breisgau statt. Seitdem wurden zahlreiche Tagungen zu diesem Thema mit großem Erfolg weltweit durchgeführt, unter anderem in Italien, Argentinien, England und Katalonien. Seit 2016 in Oberweißbach die 1. Tagung zur Faltdidaktik an der Fröbelstraße organisiert wurde, findet diese Frühlingstagung jedes Jahr an einem anderen Ort der sogenannten Fröbelstraße statt: 2018 in Weimar, 2019 in Bad Liebenstein und 2020 in Bad Blankenburg.

Das Falten hat sich jahrhundertelang von Generation zu Generation als Beschäftigung bzw. als Kunst entwickelt. Dabei wurden die Falttechnik und die Faltdidaktik als zwei untrennbare Elemente angesehen. Das Papierfalten ist nicht nur eine Hobbytätigkeit oder eine hohe Kunst für diejenigen, die eine besondere Begabung haben, sondern auch eine Tätigkeit zur Erziehung des Menschen. Dabei wird die Entwicklung verschiedener Aspekte wie beispielsweise die Feinmotorik, das Erinnerungsvermögen, die Raum-Lage-Orientierung, die Phantasie und Kreativität, die Gehirn-Auge-Hand-Koordination, das sprachliche und geometrische Verständnis uvm. gefördert. Die Pädagogen sollen hierfür auch eigene Ideen entwickeln sowie Informationen bekommen, wie sie diese fundiert umzusetzen können.

Die Workshops, der fachliche Austausch der Teilnehmer untereinander sowie der Austausch persönlicher Erfahrungen bereichert die Tagung zur Faltdidaktik. Dadurch soll jeder Teilnehmer in die Lage versetzt werden, in verschiedenen Unterrichtssituationen seine eigenen Ideen, Lösungen und Tipps umzusetzen.

Schönheitsformenkomposition aus dem Unterricht von Nadine Linke in der Jenaplanschule Weimar

Pädagogisches Team 2018:
Petra Betscher, Raffael Buschmann, Katarina Braun, Xiaoxian Huang, Anja Drews, Hans-Werner Guth, Nele Hatoum, Anja Markiewicz, Nick Robinson, Joan Sallas, Ariane Schreiter, Luise Schreiter, Eulàlia Tramuns

Pädagogische Bereiche:
# ABC: Alles was ein Erzieher oder Lehrer mit wenig oder keiner Erfahrung über Faltunterricht wissen soll: Ursprung des Faltens, Grundmodelle, Faltsymbole, Papierarten, nützliche Bibliographie, Planung einer Faltunterrichtstunde, Umsetzen des Faltens im Rahmen des Lehrplanes, Schiwierigkeitsgrade etc …
# Techniken: Die Lehre und Übung der Falttechniken durch didaktische Methoden ist das Fundament, auf welchem die Schüler ihre eigene Kreativität und Phantasie entwickeln können.
# Falten für jedermann: Falten ist keine Tätigkeit nur für begabte Menschen, sondern eine körperliche, geistige, emotionale und sozial integrative Unterstützung für alle Menschen, unabhängig von ihren persönlichen Grenzen und Situationen.
# Mathematik: Das abstrakte und räumliche Experimentieren beim Falten verwandelt die Mathematik in eine Herausforderung und in ein lustiges Spiel, welches das Denken und das Interesse der Schüler an diesem traditionellen Fach fördert.
# Projekte: Das Falten kann neben der Verwendung im Unterricht auch bei zahlreichen dynamischen Projekten und Events, wie einem Papierflieger-Wettbewerb, einer Theateraufführung oder bei anderen künstlerischen Aktivitäten, wie ein dekoratives Wandgemälde, angewendet werden.
# Faltanleitungen: Das wiederholte Falten allein reicht nicht, um alle Modelle in Erinnerung zu behalten. Wir müssen auch lernen Faltanleitungen zu gestalten, die gezielt in der Bildungsarbeit eingesetzt werden können, egal ob es sich um Diagramme, Videos oder anderes handelt.
# Geschichte: Wir sind nicht die Ersten, die lernen das Falten zu unterrichten. Viele Generationen von Lehrern und Schülern haben Lehrmethoden und Ideen entwickelt, von welchen wir noch heute viel lernen können. Das wird uns helfen, unseren eigenen Weg zu finden.

WORKSHOPS UND VERANSTALTUNGEN (u.a.)

# Papier-Mitmachtheater – “Swimmi”( nach dem gleichnamigen Buch von Leo Lionni)
Ein kleiner Fisch entdeckt die Meereswelt und hilft seinen Artgenossen die fressgierigen Riesenfische zu verjagen, indem sie sich selber zu einem Riesenfisch formieren. Am Beispiel dieser Geschichte wird gezeigt, wie man mit Hilfe von Faltfiguren Geschichten gestalten und lebendig werden lassen kann. Wir falten Meerestiere und eine Meeres- Kulisse aus unterschiedlichen Papieren und spielen anschließend das Stück nach Ansage des Erzählers. Dabei werden Tipps gegeben, wie sich die gefalteten Sachen auch für andere Geschichten sowie für Spiele und kleine Geschenke verwenden lassen. Zum Abschluss werden Erfahrungen beim Spiel in Kindergärten, Grundschulen, Gruppen der Lebenshilfe, im Freizeitbereich (Bibliotheken, Altenheime) und Familienfesten weitergegeben.
Zielgruppe: Kindern im Kindergarten- oder Grundschulalter, Familienveranstaltungen

# “Sternenstunden” – eine Grundfaltung und zahlreiche Modelle.
Ganz im Fröbelsinn -vom Einfachen zum Schwierigeren, von der Grund- zur Lebensform. Mit Hilfe von Zettelkastenpapier erstellen wir eine Schritt für Schritt Anleitung für einen Stern. Danach “erfinden” wir weitere und erproben die unterschiedliche Wirkung durch Wechsel der Papiere. Grundlage dazu bilden die Faltungen aus den alten Handarbeitsmappen, die im Geburtshaus Friedrich Fröbel in Oberweißbach vorgestellt werden. Dabei werden Tipps zur Papierwahl und Größe und den Einsatz der Sterne für unterschiedliche Projekte z. B. Umschläge für Einladungen, Geschenke und was zum Spielen gegeben und einige Erfahrungen beim Falten mit den unterschiedlichen Altersgruppen vermittelt.

# homo ludens → “spontanes Falten – vom Spielen mit Papier”
Anregungen zum Spielen mit Papier und Faltungen ohne Anleitung oder festen Plan, Übung zur Schulung der Phantasie, Abbau von Hemmschwellen gegenüber dem Papierfalten. Homo Ludens ist ein Buch (1938) des holländischen Historikers und Kulturtheoretikers Johan Huizinga. Es beschreibt die Bedeutung des Spielelementes der Kultur und Gesellschaft. Huizinga unterstellt, dass das Spiel primär ist und eine notwendige (wenn auch nicht ausreichende) Bedingung für die Erzeugung von Kultur ist. Das lateinische Wort Ludens ist das aktive Präsens-Partizip des Verbs ludere, das selbst mit dem Substantiv ludus verwandt ist. Ludus hat kein direktes Äquivalent im Deutschen, da es sich gleichermaßen auf Sport, Spiel, Schule und Praxis bezieht. Das Spiel ist älter als die Kultur, denn die Kultur, so unzureichend sie auch immer ist, setzt die menschliche Gesellschaft voraus, und die Tiere haben nicht darauf gewartet, daß der Mensch ihnen das Spielen lehrt. Huizinga beginnt mit der Feststellung, das Tiere bereits vor dem Menschen spielten. Einer der signifikantesten Aspekte des Spiels ist der Spaß.

# Versuche mit Fläche und Form – Geometrie und Spiel
In diesem Workshop wollen wir Möglichkeiten ergründen, aus einer Fläche mittels Faltungen zu einer dreidimensionalen Form zu kommen. Unser Versuchsmedium ist Papier/Karton. Wir begeben uns auf das Gebiet der plastischen Gestaltung und nutzen das Papier als einfachen Einstieg ohne große Schwellen hinsichtlich Material und Technik. Wichtig: in diesem Workshop geht es ausdrücklich nicht um Origamimodelle, sondern freie Gestaltung. Origami-Kenntnisse sind nicht nötig. Für diesen Workshop sollten die Teilnehmer möglichst eine Unterlage, Falzbein o.ä., Metallineal und einen Bleistift mitbringen

# Mosaik, Fliese, Parkett – Einfach und doch Komlex
Im Workshop erarbeiten und spielen wir mit verschiedenen, einfachen Faltmodellen, die ab einer bestimmten Menge große Freude bereiten, wenn wir sie immer wieder neu aneinander legen. Mit nur geringen Veränderungen wird möglicherweise eine große Wirkung erzielt. Sie haben zunächst die Möglichkeit, verschiedene Varianten auszuprobieren, SICH zu entdecken, um dann ein eigenes Spiel anzufertigen.

# Workshop: Papierfalterziehung von der Grundschule bis zum Gymnasium im chinesischen Schulsystem.
Mit Präsentation von originalen bibliografischen Dokumenten

# Workshop: tóng xīn fāng shèng (同心方胜)
Didaktische und historische Hintergründe der chinesischen gefalteten Liebesbriefe

# Papierfalten als Tierbeschäftigung
Um von dem Falten mit Menschen einmal abzuweichen, möchte ich von Erlebnissen aus dem Zoo erzählen, die für mich einen anderen Faktor der Vergänglichkeit zutage brachten und ein Binturong Mädchen zu meiner Heldin machten. TIERBESCHÄFTIGUNG hat einen immer größeren Stellenwert in der Tierpflege. Aus Holz, aus Stoff, geschraubt, geklebt, geknotet,… es gibt verschiedenste Methoden Spielzeug und Beschäftigungsmaterial für Tiere herzustellen. Oder man faltet. Einige Faltmodelle sind geeignet, Futter in ihnen zu verstecken und andere sind es nicht. Die Abwechslung ist das Wichtigste in der Tierbeschäftigung und Papierfalten kann sie bereichern. Wie nun genau eine TIERBESCHÄFTIGUNG aussehen kann, wird in diesem Workshop gezeigt und jeder kann selbst eine solche anfertigen.

# Workshop: ABC der Faltlehrer
Für all jene, die das Falten als pädagogisches Mittel kennen, aber selbst nie gefaltet haben und keine Falttechniken kennen, ist dies ein idealer Workshop. Was sollte ein Faltlehrer wissen? Ab welchem Alter können Kinder falten? Wie kann man einen Faltsinn entwickeln? Wie wird eine Unterrichtstundevorbereitet ? Welches Material ist optimal? Welches sind die Grundformen, aus denen die meisten Modellen gefaltet werden? Wie kann ich das Erinnerungsvermögen und die Kreativität beim Falten fördern?

# Workshop: “Zilli, Billi und Willi – Wir falten und spielen die Geschichte der 3 kleinen Schweinchen nach”
Mit meiner 2,5- jährigen Tochter werde ich ganz praxisnah zeigen, wie man diese lustige Geschichte mit den gefalteten Figuren und Requisiten im Krippenbereich nach spielen kann. Durch die einfache Handlung der Geschichte können schon die ganz Kleinen aktiv mit spielen. Größere Kinder haben Spaß am Falten der einfachen Figuren und können helfen das Spiel her zu stellen. Am Ende wird alles im praktischen Falt-Stein-Haus aufbewahrt.

# The joy of bookmarks
A class looking at some of the things you can do with a simple triangular design. We will examine folding sequences and fold both natural and geometric models. Students need no real origami skills, but must bring their imaginations with them! The class will mostly be in English.

# Reptiles
In the geometry field, a rep-tile or reptile is a (tessellating) shape that can be dissected into smaller copies of the same shape. The term was coined as a pun on animal reptiles by the America n mathematician Solomon W. Golomb, who used it to describe self-replicating tilings. This subject has several areas that can be investigated. Some of the simpler forms can be folded very easily. Where your aim is primarily to investigate the shapes, this allows the required folding skills to be minimal. The folded shapes could be cut out to create single layer versions. You can control which colours are used and look at the different possible arrangements. The arrangements of units can produce many variations, the students could try and sketch the more interesting ones. Through trigonometry, you also can study at the angles and length of sides involved in each shape. Since the shape can be replicated using more “units”, students could see if there was a way to predict how many units are needed for each iteration?

# Workshop: Dreieck-Profil-Röhren
Röhren basteln kann jedes Kind! Rund oder eckig, Trompeten, Fernrohr, Trichter … kein Problem! Das Prinzip der Überlappung wird im Spiel begriffen. Wir werden uns mit Dreieckprofil-Röhren beschäftigen und kümmern uns um das Verlängern und das Abschließen…

# Workshop: Neue Schachteln
Wir loten die Grenze zwischen Schachtel und Schüssel aus. Beim Quadratflächenboden bleibt es aber vorerst. Mathematik wird bei Interesse in sparsamen Dosen eingestreut…


# Workshop: Origami & Maths: Playing with number 3

Number 3 is everywhere! We will present different activities that can be done with children involving the number 3. For instance, we will fold a number three and explore different types of polygons and solids related to this number.

Vorträge zum Fröbel Geburtstag:

# Fröbel’sche Faltkonzepte in der Weimarer Faltschule von Minna Schellhorn um 1870s

# Fröbel’sche Faltpädagogik in China am Ende der Qing Dynastie

# Faltführung über Weimar
Le Goullon – Minna Schellhorn – Rollplatz – Kirms Krakow Haus – Böhler Verlag – Bauhaus – Josef Albers – Panses Verlagsdrückerei – Ludoteca – Anna Amalia Bibliothek – Unibibliothek – Bertuch Haus – Stadtbibliothek, u.a.

Freitag, den 20. April 2018
16.00-18.00: Öffnung der Gebäude: Register & Anmeldung im einzelnen Veranstaltungen
18.00-18.30: Eröffnung
18.30-19.30: Abendessen
19.30-20.30: Vorträge
20.30-22.00: Workshops
22.00-23.00: gemeinsames Falten
23.00: Ende der erste Tag

Samstag, den 21. April 2018
8.00-9.00: Öffnung der Gebäude: Register & Anmeldung im einzelnen Veranstaltungen –
9.00-10.30: Workshops
10.30-11.00: Kaffee und Küchen Pause
11.30-13.00: Workshops
13.00-13.05: Gruppenbild
13.05-14.30: Mittagessen
14.30-16.00: Workshops
16.00-16.30: Kaffee und Küchen Pause
16.30-17.30: Workshops
17.30-18.00: Kaffee und Küchen Pause und Mitteilungen
18.00-19.30: Abendessen
19.30-22.00: Gemeinsames Falten
24.00: Ende der 2. Tag

Sonntag den 22. April 2018
8.30-9.00: Öffnung des Tagungsgebäudes
9.30-11.00: Workshops
11.00-11.30: Kaffee und Küchen Pause
11.30-13.30: Workshops
13.30-14.00: Danksagung & Abschied der 3. Tagung zur Faltdidaktik in der Fröbelstrasse 2018

UNTERSTÜTZER:
Jenaplanschule (Weimar)
Friedrich-Fröbel Verein Oberweißbach e. V.
Friedrich-Fröbel-Memorialmuseum Oberweißbach
Die Ludoteca, Weimar
Julia Schonhuber Papierdesign, Salzburg
Carmen Sprung Origamiseiten
Neuer Thüringer Fröbelverein Keilhau e. V.
Tagung zur Didaktik des Faltens in Freiburg (Deutschland), Badalona(Katalonien), Sheffield (England) und Bellaria (Italien)
Origami Deutschland e. V.
Centro Diffussione Origami (Italien)
Padore – Gesellschaft zur Dokumentation und Erforschung der Faltkunst
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Philosophische Fakultät III, Erziehungswissenschaften
Polytechnic University of Catalonia. Department of Applied Mathematics IV